Das Thema der Gruppe 3 war „Oralmedizin“ und befasste sich mit dem Einfluss der Eigenschaften von Materialien und Antiresorptiva auf klinische und biologische Ergebnisse und Komplikationen in der Implantologie. Es wurden gezielte Fragen in folgenden drei Kategorien formuliert: (1) andere Implantatmaterialien als Titan (und seine Legierungen); (2) andere transmukosale Abutmentmaterialien als Titan (und seine Legierungen); (3) Medikamente mit Einfluss auf den Knochenstoffwechsel. Nach mehr als zwei Jahren Vorbereitung und 72 Stunden lebhafter Diskussion zwischen fast 100 Experten auf dem Gebiet der Implantologie hat die Gruppe 3 die folgenden Statements und Empfehlungen verabschiedet:
Zirkon ist für Implantate und transmukosale Komponenten eine valide Alternative zu Titan und ermöglicht die Integration von Hart- und Weichgeweben mit vergleichbaren klinischen Ergebnissen wie Titan (bis zu 5 Jahre) – ermittelt anhand des Implantatüberlebens, des marginalen Knochenverlusts und der periimplantären Sondiertiefen. Die derzeitige Evidenzlage ist jedoch nach wie vor begrenzt, insbesondere für zweiteilige Implantatdesigns. Nach Expertenmeinung können transmukosale Komponenten aus Zirkon im ästhetischen Bereich bevorzugt werden.
Die niedrig dosierte Gabe von Antiresorptiva hatte keine negativen Auswirkungen auf die kurzfristigen Implantatergebnisse. Allerdings werden eine sorgfältige Nachbeobachtung und supportive Pflege empfohlen, um eine medikamentös bedingte periimplantäre Kieferosteonekrose und eine Sequestrierung am Implantat zu verhindern. Bereits vorhandene Implantate ohne periimplantäre Pathologie sollten hingegen nicht entfernt werden. Außerdem wird nicht empfohlen, die Behandlung mit Antiresorptiva wegen einer geplanten Implantation auszusetzen (Therapiepause).
Für eine ausführliche Darstellung wird auf den Konsensusbericht der Gruppe 3 auf der 7. ITI-Konsensuskonferenz und die Review-Artikel verwiesen, die von der ITI Homepage heruntergeladen werden können