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Zusammenfassung

Insbesondere im Frontzahnbereich ist es oft schwierig, mit implantatgetragenen Restaurationen ein ideales ästhetisches Ergebnis zu erzielen. Inzwischen sind viele klinische Variablen bekannt, die das Endergebnis beeinflussen. Daher ist ein umfassendes Verständnis der anatomischen, biologischen, chirurgischen, prothetischen und patientenseitigen Faktoren erforderlich, um ein optimales und vorhersagbares Ergebnis zu erzielen. Dieser Artikel fasst die meisten Variablen zusammen, die zu einem ästhetischen und biologischen Erfolg bei der Implantatprothetik des Frontzahnbereichs beitragen, und liefert wichtige Behandlungsüberlegungen für den Entscheidungsprozess beim Ersatz fehlender Frontzähne durch Implantate.

Einleitung

Oft ist es schwierig, mit implantatgetragenen Restaurationen ein ideales ästhetisches Ergebnis zu erzielen. Bei korrekter Diagnosestellung und der Wahl wissenschaftlich gestützter Behandlungsprinzipien lassen sich vorhersagbare Ergebnisse erzielen. Das Ergebnis einer implantatgetragenen Rehabilitation im oberen Frontzahnbereichs wird von mehreren klinischen Variablen stark beeinflusst. Daher sollte die Planung einer derartigen implantologischen Behandlung auf einem umfassenden Verständnis der anatomischen, biologischen, chirurgischen und prothetischen Grundlagen und den Prinzipien der Erhaltungspflege beruhen (Belser, Buser & Higginbottom 2004; Buser, Martin & Belser 2004; Gallucci, Guex et al. 2007; Higginbottom et al. 2004; Martin et al. 2014; Ntounis et al. 2015).

Die Versorgung mit Implantaten im ästhetischen Bereich sollte idealerweise zu einer natürlich wirkenden Implantatprothetik führen, die sich harmonisch in die Bezahnung (weiße Ästhetik) und das Gingivagewebe (pinkfarbene Ästhetik) einfügt (Furhauser et al. 2005; Belser et al. 2009).

In diesem Zusammenhang zielt „Die SAC-Klassifikation in der zahnärztlichen Implantologie“ darauf ab, den Ärzten eine systematische Evaluation der implantologischen Therapie im ästhetischen Bereich zu ermöglichen (SAC Classification, Risk Assessment 2009 – nach der ITI SAC Classification in Implant Dentistry 2nd Edition, 2021).

Die patientenseitigen Faktoren sollten sorgfältig geprüft (Stefanini et al. 2018) und die ästhetischen Risikofaktoren vor der Behandlung mit dem Patienten besprochen und angegangen werden, um nach Abschluss der Behandlung Missverständnisse, die bei eingeschränkten und nicht den ästhetischen Erwartungen des Patienten entsprechenden Endergebnissen auftreten können, zu vermeiden. Daher empfiehlt das ITI die ästhetische Risikoanalye (Esthetic Risk Assessment; ERA) vor der Behandlung eine Evaluation der Parameter, die sich auf die Durchführung chirurgischer und prothetischer Verfahren im ästhetischen Bereich auswirken. Dies ist ein ausgezeichnetes Kommunikations- und Edukationsinstrument für Ärzte und Patienten (Buser, Martin & Belser 2004; Belser, Buser & Higginbottom 2004; Higginbottom et al. 2004). Daneben wurden einige andere Behandlungsstrategien vorgestellt, mit denen sich im ästhetischen Bereich optimale implantatgetragene Restaurationen erzielen lassen (Martin et al. 2014; Morton et al. 2014; Morton et al. 2018).

Ziel dieses Artikels ist es, die Variablen zu evaluieren, die den implantatprothetischen Erfolg im ästhetischen Bereich beeinflussen, und wichtige Behandlungsüberlegungen für den Entscheidungsprozess beim Ersatz fehlender Frontzähne durch Implantate vorzustellen.