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Presentation Tips
Einleitung

Die bisher in dieser Serie veröffentlichten Artikel konzentrierten sich überwiegend auf technische Details und für die dentale Fotografie geeignete Aufnahmetechniken. Dabei wurden Themen wie korrekte Kameraeinstellungen, Schärfentiefe, Fokussierung, Bildausschnitt und Beleuchtung abgedeckt. Für bestmögliche Ergebnisse sollten alle diese Konzepte angewandt werden. Bei Beherrschung der technischen Grundlagen können Fotografen einige dieser Einstellungen verändern, um eine gestalterische Interpretation der dentalen Materialien zu erreichen, die zur Ausbildung und als Inspiration genutzt werden kann.

Dieser Artikel befasst sich mit einem entsprechend ausgewählten Bild und wird einige der Faktoren erläutern, die bei der Erstellung dieses Bildes berücksichtigt werden mussten. Bei dem Bild wurden drei Grundtypen von Materialien verwendet, die unterschiedliche optische Eigenschaften haben. Das macht die fotografische Reproduktion zu einer Herausforderung (Abb. 1). Zunächst sind da die Abutments im Modell und die Fixierungsstifte der Schablone. Die Metallelemente aus stark reflektierendem, eloxiertem Titan haben zwei unterschiedliche Farben. Dann ist da die 3-D-gedruckte lichtdurchlässige Basis der Operationsschiene für ein aufsteckbares Führungssystem. Und drittens ist das Modell aus 3-D-gedrucktem Kunstharz. Es ist komplett lichtundurchlässig und hat eine mattierte, nicht reflektierende Oberfläche. Jede dieser Komponenten muss bedacht werden.

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Abb. 1: Laborfotografie eines 3-D-gedruckten Modells mit Implantaten in den geplanten Positionen, gesetzten Abutments und einem 3-D-gedruckten, aufsteckbaren Schablonenrahmen. Auf diese Weise können die geplante Angulation der künftigen Implantate sowie die Ausrichtung des Abutments präziser dargestellt werden (mit freundlicher Genehmigung des Zentrums für Implantologie an der Universität Florida)
Reflektierende Materialien

Beim Fotografieren von reflektierenden Objekten, meist solchen aus Glas oder Metall, muss berücksichtigt werden, dass dabei auf deren Oberfläche Reflexionen entstehen. Eine gewölbte Oberfläche erzeugt automatisch eine verzerrte Reflexion seiner Umgebung ähnlich einem Spiegelbild (Bildausschnitt 1).

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Bildausschnitt 1: Reflektierende Materialien

Daher wurde bei der Aufnahme dieses Fotos entschieden, eine Lichtbox zu verwenden. Dies kann jede Form von Behälter sein, in dem das Objekt befestigt werden kann und der über eine Öffnung verfügt, durch welche die Kamera das Bild aufnehmen kann. Ein Beispiel ist die Verwendung eines Aufnahmetischs (Abb. 2). Eine Lichtbox für Objekte aus Metall kann einfach aus normalem Kopierpapier bestehen, die um das Objekt herum angeordnet werden, was vor allem bei einzelnen Implantatkomponenten von Nutzen ist. Umgibt man reflektierende Objekte mit leuchtendem weißem Stoff oder Papier, entstehen angenehme weiße Glanzlichter ohne übermäßigen Kontrast.

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Abb. 2: Das fotografische Setup für dieses Foto ist recht einfach. Die Kontrolle von Einfallwinkel und Streuung des Lichts ist ein Schlüsselfaktor bei der angemessenen Wiedergabe aller Komponenten