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Ask the Experts
Einleitung

In dieser Ausgabe haben wir die Experten Yeliz Çavuşoğlu (Türkei), Chatchai Kunavisarut (Thailand), Dean Morton (USA) und Nicola U. Zitzmann (Schweiz) gebeten, uns ihre Einschätzung dazu zu geben, welches Material am besten für eine ästhetische Abutment-Kronen-Komplex geeignet ist.

Yeliz Çavuşoğlu

Dies ist ein Dilemma, mit dem wir uns bei fast jeder implantatgetragenen Restauration im Frontzahnbereich konfrontiert werden.

Beim implantatgetragenen Einzelzahnersatz im oberen Frontzahnbereich erzielen wir durchweg hervorragende Ergebnisse mit einem einteiligen Zirkonabutment und einer Keramikkrone. Wenn wir jedoch über das am besten geeignete Material sprechen, gibt es viele Möglichkeiten. Das gewählte Material sollte nahezu Zahnfarbe haben, sich in hohem Maße der Mukosa anpassen, den Kaukräften widerstehen können, sich in den meisten Situationen leicht replizieren lassen und für den Großteil der Patienten erschwinglich sein.

Inzwischen, und vor allem seit der Einführung der digitalen Zahnheilkunde, stehen uns zahlreiche Optionen zur Verfügung. Mein Favorit ist eine computergestützt gefertigte monolithische Restauration auf einem vorgefertigten Titanabutment. Die monolithische Restauration dient der Mukosa als ausreichende Abstützung und passt sich farblich gut ein. Das Titanabutment hingegen gewährleistet die Kernstärke des gesamten Komplexes und gleichzeitig die beste Anpassung an den Implantatkörper. Die Verbindung zwischen Abutment und Krone, die aus zwei Materialien (Titan und Zirkon) besteht, ist das schwächste Glied in diesem Komplex.

Als Prothetiker bin ich an einer perfekten Lösung interessiert: einem neuartigen Legierungsmaterial in Zahnfarbe, aus der ein einteiliges Abutment und eine Krone angefertigt werden können, die sich problemlos mit dem Implantat verbinden. Außerdem sollte sich diese sensitive Legierung für einen großen Indikationsbereich, vom Einzelzahnersatz bis zu mehrgliedrigen Prothesen, digital fertigen lassen. In der Folge gäbe es keine Abutment-Kronen-Komplex mehr, sondern nur noch eine implantatgetragene Superkonstruktion mit weniger mechanischen Schwächen.