Article

Presentation Tips
Einleitung

Für viele Menschen ist der Wechsel zur digitalen Fotografie vor allem dadurch gekennzeichnet, dass die aufgenommenen Bilder unmittelbar nach der Aufnahme überprüft werden können. Bei analogen Kameras war dies erst nach der Filmentwicklung, einem umständlichen und recht zeitaufwendigen Vorgang, möglich. Bei falscher Belichtung oder Ausleuchtung entstanden oft schlechte Fotos, was aber erst nach der Entwicklung erkannt wurde. Durch die Möglichkeit, so lange von Aufnahme zu Aufnahme Veränderungen vorzunehmen, bis eine korrekte Kameraeinstellung erreicht ist, trauen es sich immer mehr Menschen zu, die klinische Fotografie in ihrer Praxis einzusetzen. Trotz dieses Vorteils kann es zu Fehlern kommen, wenn die vorgegebenen Einstellmöglichkeiten falsch umgesetzt werden. Dieser Artikel soll darzulegen, wie der Bildschirm einer Digitalkamera vor den Aufnahmen eingestellt werden sollte und dass die Einstellung gelegentlich überprüft werden muss, damit kleine systematische Fehler seltener werden.

Wie bereits in früheren Artikel der Serie Fototipps des FI beschrieben, müssen Digitalkameras korrekt für die dentale Fotografie eingestellt werden, wenn qualitativ hochwertige Fotos erzeugt werden sollen. Die Anzeige der Aufnahmeinformationen ist sehr nützlich, um diese Einstellungen beizubehalten. Dabei ist zu beachten, dass jede Kamera aus Komponenten besteht, die sich von Gerät zu Gerät leicht unterscheiden. Bei Verwendung der Through-the-lens-Messung (TTL-Messung) wird die Kamera immer versuchen, die Belichtung auf den Normalwert von 18 % Grau (sog. Neutralgrau) zu beziehen, was bei der dentalen Fotografie dazu führen kann, dass die Zähne unterbelichtet sind (Abb. 1).

open_in_full
Abb. 1:

Dies wird durch eine manuelle Einstellung umgangen, wobei sich der Nutzer dann aber bei der Einstellung der korrekten Belichtung auf die Präzision der Bildschirmanzeige verlassen können muss. Wenn der Bildschirm aufgrund von Herstellerabweichungen von sich aus heller oder dunkler ist, werden womöglich Bilder aufgenommen, die nicht den tatsächlichen Farbwert, Farbton und die Farbsättigung des Patienten widerspiegeln.

Verwenden des Histogramms

Am direktesten lässt sich dieses Problem umgehen, indem Sie mit Ihrer Kamera eine Bildserie aufnehmen und gleichzeitig das angezeigte Bild und ein Histogramm des Bildes betrachten. Um die Informationen aus früheren Artikeln noch einmal zusammenzufassen: Das Histogramm ist die grafische Darstellung der Leuchtdichte jedes Pixels im Bild (Abb. 2). Die Darstellung des Bildes von den dunkelsten bis zu den hellsten Pixeln ist bei der Kameraeinstellung sowie bei der Überprüfung der einzelnen Komponenten von unschätzbarem Wert. Ein Bild von einem Objekt mit bekanntem Grauton erzeugt ein Histogramm mit einem sehr großen Peak in der Mitte. Indem man die Belichtungswerte so lange variiert, bis dieser Peak in der Mitte des zugehörigen Histogramms liegt, werden die Fotografien kalibriert. Anschließend werden die Einstellungen auf dem Bildschirm so verändert, dass die Ergebnisse nach Ansicht des Nutzers mit der bekannten Helligkeit der Graukarte abgestimmt sind (Abb. 3).

open_in_full
open_in_full
Abb. 2:
Abb. 3:
Abb. 2 Abb. 3