In den letzten zwei bis drei Jahrzehnten haben Fortschritte in der Wissenschaft, die uns neue Materialien, Oberflächenmorphologien und auch Implantatdesigns beschert haben, entscheidend dazu beigetragen, dass wir bei der implantologischen Behandlung ausgezeichnete Überlebens- und Erfolgsraten von bis zu 10 Jahren und mehr erzielen konnten. Außerdem sind innovative Entwicklungen und neue Technologien, die während und nach der Implantation die Osseointegration oder Knochentransplantation sowie bei der Erhaltungspflege der Implantate die Kontrolle und den Nachweis von periimplantären Knochenverlusten unterstützen, ebenso wichtig für erfolgreiche Behandlungsergebnisse und das Komplikationsmanagement. In den letzten fünf bis zehn Jahren wurden auf diesen Gebieten Fortschritte erzielt, und einige dieser Vorgehensweisen werden inzwischen weltweit in der oralen Implantologie akzeptiert und eingesetzt. Das aktuelle Schwerpunktthema des Forum Implantologicum befasst sich mit ausgewählten neuen Technologien zur Diagnostik, Behandlung und zum Follow-up in der Implantologie. In diesem Rahmen besprechen Hung und Mitarbeiter in ihrem Artikel „P4-Medizin und KI in der Implantologie“ den Einsatz der Künstlichen Intelligenz (KI) in der Implantologie und deren potenzielle Effekte. In dem Artikel werden die in unterschiedlichen Stadien der implantologischen Behandlung – von der Diagnose bis zur Behandlung und darüber hinaus –eingesetzten KI-Tools zusammengefasst. Ferner gehen die Autoren auf deren möglichen Beitrag zu einem prädiktiven, präventiven, personalisierten und partizipatorischen Ansatz beim Management implantologischer Patienten ein. Miron und Kollegen präsentieren eine Übersicht über „Plättchenreiches Fibrin in der regenerativen und implantologischen Zahnheilkunde“. In ihrem Artikel „Integration der Augmented, Mixed und Virtual Reality in die Implantologie“ stellen Joda und Mitarbeiter einen Überblick über die Implementierung der Augmented, Mixed und Virtual Reality in die Implantologie und zahnärztliche Ausbildung bereit und geben Empfehlungen für den aktuellen und möglichen zukünftigen Einsatz dieser Tools. Der Artikel von Wang et al. zum „Einsatz der Lasertherapie bei Periimplantitis“ liefert einen umfassenden Literatur-Review zum aktuellen Verständnis der lasergestützten Behandlungsansätze bei der konservativen und operativen Therapie der Periimplantitis. Abschließend gehen Wong und Mitarbeiter ausführlich auf aktuelle Konzepte des 3-D-Biodrucks und seinem Einsatz in der Oral- sowie Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie einschließlich der Implantologie ein.
Natürlich ist diese Auswahl neuer Technologien und innovativer Entwicklungen auf dem Gebiet der oralen Implantologie keinesfalls vollständig, sondern entspricht eher einer subjektiven Auslese. Dennoch belegen die Artikel sehr schön den dynamischen Charakter der oralen Implantologie als ein Fachgebiet, das technologische Neuerungen und Durchbrüche aufgreift, um für unsere Patienten die Langzeiterfolge zu steigern und die Morbidität unserer chirurgischen Eingriffe zu reduzieren.
Ich hoffe, dass Ihnen die Beiträge unserer renommierten Autoren genauso gut gefallen werden wie mir!
Michael M. Bornstein
Chefredakteur